Hier gilt es, sowohl auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen, ihnen gerecht zu werden, als auch die Chance zu sehen, an seinen Kindern wachsen zu können, indem wir ein Bewusstsein über diese in uns wirkenden Mechanismen  entwickeln. Ähnlich wie in allen anderen Beziehungen gilt auch hier: je authentischer und offener wir sind, desto besser und tiefer ist der Kontakt zu unseren Kindern.

Das Thema Eltern-Kind- und Kind-Eltern-Beziehung ist eines der Lebensthemen schlechthin, es begleitet uns unser ganzes Leben. Selbst als Erwachsener, der wir vielleicht  Vater oder Mutter geworden sind, also Elternteil eines Kindes, bleiben wir das Kind unserer eigenen Eltern. Gerade zum Ende des Lebens hin erfährt diese Beziehung häufig eine schmerzhafte, tragische Wiederbelebung.

Sei es, weil ein Elternteil stirbt oder, was immer häufiger eintritt, dass sich die Rollen vertauschen, weil wir uns um unsere Eltern kümmern müssen, da sie sich nicht mehr selber versorgen können. Mal abgesehen von der normalen Mehrbelastung, die eine solche Lebensphase mit sich bringt, stürzt sie uns oft genug auch in eine emotionale Krise.

Hier kann es hilfreich sein, sich einen Augenblick eine Auszeit zu erlauben, um sich bewusst zu machen, welches genau die emotionalen Mechanismen sind, die uns verwirren und wie sie mit realen Sachzwängen verwoben sind. Im direkten, menschlichen Kontakt zwischen den beteiligten Personen ist es oft zunächst schwierig, zu einer befriedigenden Lösung zu gelangen. Mit Hilfe von Körperarbeit und „Innerem Dialog“ z. B. ist es möglich, außerhalb des Kontextes für sich Klarheit über die Situation zu schaffen. Die erworbene eigene Klarheit und Authentizität verhilft nicht nur die Situation besser zu meistern, sondern beschenkt uns vielleicht mit einer neuen, emotionalen Verbundenheit und Komunikation, die wir so nicht mehr erwartet hätten.